Das Fleisch und die Nacht

Februar 2013

1. Müdigkeit ist verdichtete Wachheit

Je müder wir uns fühlen, desto wacher, vitaler ist unser Körper - und desto unbestechlicher der "Geist", der nur ein Werkzeug des Körpers ist. Wenn wir meinen, nicht mehr klar denken zu können, denken wir am klarsten. Wenn wir meinen, nichts mehr richtig wahrnehmen zu können, nehmen wir am meisten wahr. Wenn wir nichts mehr sagen können, wissen wir am meisten. Wenn wir uns stumpf und leer und lebensmüde fühlen, sind wir extrem sensibel, reich, erfüllt, vital. Der Intellekt, den man uns antrainiert hat, weiß alle extremen Lustempfindungen umzudeuten in Unlust. Eine Zivilisation wäre undenkbar, wenn wir unsere hohe Empfindlichkeit, unsere Sinnlichkeit, unsere überquellende
Lebenslust als solche empfinden und bezeichnen würden. Wir haben sie als ihr Gegenteil vermittelt bekommen, damit wir nicht uns gegenseitig auffressen. - Doch unser Fleisch können wir mit solchem Idealismus nicht überzeugen. Es führt eine sonderbare Koexistenz mit dem, was wir soziale Not und Moral nennen.

Der Mensch erscheint mir am ehrlichsten, am liebenswertesten, wenn er am Ende seiner Kräfte angekommen ist, wenn er spürt, dass er nicht mit dem fortfahren kann, was er bisher getan hat, wenn sein Körper ihn - wie auch immer - in eine tiefe, glühende Erschöpfung herabgezogen hat. Wenn Menschen nicht mehr können, strahlt in ihren Gesichtern eine selige, düster-weise Heiterkeit. Sie keuchen, brüllen, fühlen sich verfolgt, ausgeliefert, sie brechen aus, sie brechen zusammen, sie verlieren jedes Gefühl für soziale Konventionen, sie genießen auf eine animalische Weise das Erreichen ihrer körperlichen Grenzen, sie erleben sich dabei als authentisch, das heißt: sie nehmen sich ernst, sie haben keine selbstironische Distanz zu sich, sie sind fanatisches, dampfendes Fleisch und wollen sich auflösen in einer erfrischenden, prickelnden Idee von einem Nichts. Wenn wir keine Kraft mehr haben, bildet sich in uns ein extrem klares, einfaches, unbestreitbares Selbstbild heraus und geht wie eine Blume auf im Gedanken der Selbstvernichtung. Der überforderte, auf den Boden der Tatsachen gedrückte, von keiner Ideologie erregte, von keiner Institution beschützte Körper gebärt einen grausamen, fröhlichen Ich-Schrei, der so laut tönt, dass er sich selbst frisst.

Ob jemand so lang im Kreis läuft, bis er nicht mehr kann, oder ob jemand so lang im Kreis denkt, bis er nicht mehr kann - beide Male steht ihm der selbe lustvoll-verzweifelte Ausdruck im Gesicht. - Alles was wir in dieser Gesellschaft tun, tun wir in Kreisbewegungen und wenn der Untergrund hält, bewegen wir uns darauf solang im Kreis, bis wir nicht mehr können und scheitern. Wir wollen nicht scheitern und müssen am Ende immer scheitern - und nur die Dummen und die Ironischen unter uns wollen sich damit nicht abfinden. Wer nicht scheitern will, ist nicht ehrlich. Man belügt sich und die Welt auf Kosten seines besserwisserischen Körpers, in dem der unzerstörbare Wille zur Erschöpfung, zum Ausbrennen, zum Leerdrehen steckt, er will sich am Ende seiner Fähigkeiten aus der Welt abspalten, damit er für sich sterben kann, allein und ohne all die verkrampften, verkrampfenden Worte, die die Gesellschaft ausgeheckt hat, um ihre dürftigen Spiele mit dem Körper des Einzelnen zu treiben. Es ist gar kein stabiles, soziales Miteinander denkbar, in dem die Kreisbewegung nicht tragendes Prinzip wäre. Miteinander auskommen ist immer ein Sich-im-Kreis-bewegen. Jede andere Bewegung würde den Zusammenhalt vereiteln.

So überfordern wir uns jeden Tag ein bisschen mehr im Kreis, die Grenze unseres Selbst erscheint schmiedeisern und wir erklären uns bereit - ohne genau zu wissen warum bzw. ohne die Warums hinter den vorläufigen, provisorischen Darums zu erahnen - unser Ich als die Summe unserer Unmöglichkeiten zu definieren; und so hält sich die fiktionale Würde zusammen, die unser fiktionales Ich zusammenhält, das uns bei fiktionalem Verstand halten will. Unsere Möglichkeiten sind die Schrauben, die unsere Unmöglichkeitsmaschine Körper zusammenhält. - Alles was wir können, ist die Voraussetzung für das, was wir nicht können. Wir können atmen, und deshalb ist unser Körper in der Lage, zu scheitern. All unsere Organe versetzen uns die Lage, uns zu erschöpfen. Wenn wir nicht erschöpft sind, sind wir nicht bei uns, sind wir nicht einmal in der Welt, sind wir nur blasse Schatten, die unser Kern in die Welt wirft. - Das einzige, was meine Menschenliebe rechtfertigt, ist die Fähigkeit des Menschen, immer und immer wieder erschöpft und verzweifelt sein zu wollen.

2. Schweigend schreien

Es ist so erregend zu erleben, wie unsere Mitmenschen schreien, egal ob sie damit etwas bestimmtes erreichen wollen (Verteidigung einer Sache, Einschüchterung, ...) oder einfach aus Verzweiflung schreien, ohne an das zu denken, was nach dem Schrei kommt.
Und am schönsten ist der Mensch, wenn er vor lauter Verzweiflung gar nicht mehr schreien kann, wenn ihm der Schrei als völlig unzureichend, völlig absurd erscheint, wenn sein Leid so unendlich
mal größer ist, als das ihm auch der lauteste, langanhaltendste Schrei der Welt entsprechen könnte. In der höchsten Qual wandelt sich das Bedürfnis zu Schreien in ein tiefes, unmenschliches, göttliches Schweigen und man darf nicht hoffen, dass darin ein teuflisches, infantiles, irrationales, ekstatisches Lachen erblühen wird. ----- Manche Menschen haben als Kind nie gelernt richtig zu schreien, sie waren still und gedrückt und jämmerlich tollpatschig in sämtlichen Gefühlsangelegenheiten. Ein tiefes, grauenerfülltes Schreien ist Grundlage jeder emotionalen Äußerung des Menschen. Und immer
wenn Menschen, denen ein solches Schreien nicht möglich war, laut wurden, ob aus Wut oder Verzweiflung, fühlten sie sich widerlich, weil unaufrichtig - so als wären sie dazu bestimmt, für immer zu schweigen, und so ist es ihnen nie vergönnt, sich schreiend zu erleichtern, so sind sie dazu verdammt, alles was normale Menschen mit einem schmerzhaft befreienden Schreien erleiden, mit einem noch viel schmerzhafteren, allesfressenden Schweigen hinzunehmen - und je mehr sie den Schrecken ihres Daseins schweigend standhalten, desto kräftiger, tiefer, unverwüstlicher wird ihr
Schweigen und bald ist ihnen alles zum Schweigen und der Bordstein verheißungsvoller als das Abendrot.

3. Das Fleisch vorm Spiegel

Ich sehe mich in einem großen Handspiegel an. Die Augen sind kalt und dumm und gieren nach irgendetwas, meine Haare sind lang und fettig, ein lumpiger Kinderschänder, speckig, lieblos, die Haut ist porig und schmierig und fleckig, ich sehe aus als fresse ich den ganzen Tag Fast Food. Ich halte den Spiegel parallel zum Boden und schaue von oben drauf. Meine Backen drücken sich zu den Augen hoch, jetzt bin ich noch viel fetter, es sieht aus als würde ich grinsen, das Licht kommt jetzt von der Seite und meine bösen Wangenknochen kommen zur Geltung, ich habe so ein riesiges, kantiges Gesicht, irgendeine Sperre ist da drin, als wäre mein ganzer Kopf fleischgewordenes Prinzip Unterdrückung. Ich sehe so hölzern, so pervers, so unfreiwillig komisch aus, so heruntergekommen, so müde, gleichgültig, wie ein alter Mann, der darunter leidet, süßen, sauberen Jungs nicht in ihre gesunden Ärsche ficken zu können, als wäre ich beleidigt, dass mich niemand liebt, dass niemand mit mir leben will, dass ich niemanden beeinflussen kann. Ich stelle mir vor, dass mich alle, mit denen ich bisher geschlafen habe, mit diesem Gesicht gesehen haben und der infernalische Ekel vor mir schaudert durch den ganzen Körper und sammelt sich in meinem Schwanz und ich will den Spiegel an der Wand zerschlagen, aber die schadenfrohe Macht in mir, die für mein Gesicht verantwortlich ist, hält mich zurück und der Schmerz wird immer stärker und ich leg den Spiegel brav in den Schrank zurück und geh in mein Zimmer und höre mir das Adagio aus Mahlers Neunten an
und schneide mir die Haare kurz und nehme mir vor, die nächsten Tage nichts zu essen. Ich habe ein triefendes, schwarzes Loch in meinem Bauch, es kitzelt mich und ein trockenes, idiotisches Lachen
drückt sich Stück für Stück aus meinem Hals heraus, das das Loch in meinem Bauch immer größer werden lässt.

4. Erregende Verzweiflung

Manchmal gelangt eine Verzweiflung, die wir erleiden, in unsere Genitalien und wir werden sexuell erregt. Wir wissen nicht, wie wir uns ertragen sollen, finden uns krank, hässlich, schwach, erbärmlich, leiden darunter dass wir nicht den letzten Mut aufbringen können, mit allem, mit ALLEM Schluss zu machen, warum noch weiter? Warum? - und huch, es kribbelt in unseren Genitalien und irgendeine Flüssigkeit will herausfließen. Wir haben kein Geld und wissen nicht, wie wir die Miete bezahlen sollen, wir fürchten den Zusammenbruch unserer bürgerlichen Existenz, und es krabbelt zwischen unseren Beinen und unser Unterleib will zerfließen. Wir haben Freunde oder Geliebte
verletzt, wir stehen alleine da, wir haben Fehler gemacht und können sie nicht mehr ausbessern, vielleicht hat nie jemand wirklich zu uns gehalten, vielleicht sind wir nur leicht ersetzbare Dekoration im Leben unserer Lieblingsmenschen gewesen, wir wissen nicht, wem wir vertrauen können, wir fühlen uns von jedem bedroht, und unser Becken zuckt, wir spüren dass unsere Geschlechtsteile auf ihre Kosten kommen wollen, wir wollen unser Ich, unsere Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auflösen mit heißem, animalischem, dreckigem Sex. Wir sind am Ende, und wir sind geil. - In unserem Kopf ist eine rote, saftige Blume, die sich ernährt von dem, was da zwischen unseren Beinen kribbelt und krabbelt. Unsere Genitalien und unser Kopf sind zwei Pole, verbunden mit einer kräftigen, pulsierenden Ader. Manchmal scheint es, dass diese Ader für unser Ich-Gefühl verantwortlich ist.

5. Die Unfähigkeit zu morden

Jemand der sich töten will, ist nicht mit dem Leben an sich unzufrieden, sondern nur mit dem, was er gezwungen ist zu erdulden. - Alles, was wir an uns hassen ist verbunden mit dem, was uns abhält, einen anderen Menschen zu töten. - Abgesehen vielleicht von Menschen, die von Selbstverachtung so aufgeweicht wurden, dass sie, wenn sie gezwungen wären, entweder sich oder eine süße Katze zu
töten, sich umbringen würden, hat jeder einen individuellen Punkt, ab dem er einen anderen Menschen töten würde. Wenn dieser Punkt erreicht ist und der Mensch durch welche Umstände auch immer abgehalten wird, den Mord zu begehen, stirbt in ihm etwas ab und vermodert und den dabei entstehenden Gestank nennt er dann "moralisches Gefühl" und der Punkt, ab dem er zum Mörder wird, verschiebt sich - nach oben oder nach unten. - Ich hasse an mir die Scham zuzugeben, dass ich selbst, wenn ich gezwungen wäre zu entscheiden, ob ich oder Millionen von Menschen sterben sollen, mich für das Sterben von Millionen von Menschen entscheiden würde. An besonders hellen Tagen sehne ich mich danach, die Entscheidung treffen zu müssen.

6. Ein Herz für die Mutter

Ich kann ertragen, wenn Ferkel vor meinen Augen grausam abgeschlachtet werden, aber mein Herz wird weich, wenn ich meine Mutter verschnupft im Bett liegen sehe. Ich genieße es, Katzen am
Schwanz zu packen und durch das Treppenhaus zu schleudern, aber ich muss mit meiner Mutter vor Freude heulen, wenn der Arzt sagt, dass sie ihren Brustkrebs besiegt hat. Ich kann eine alte Frau töten, um 50 Euro von ihr zu klauen, aber meine Brust zerreißt vor kaltem Schmerz, wenn ich sehe dass meine Mutter mit irgendwelchem Krämpfen im Bett liegt und keine Ruh findet. Ich kann leichten Gewissens ein ganzes Behindertenheim im Brand stecken, um mich einfach an meiner dreckigen, verkommenen, von Grund auf bösen Seele aufzugeilen, aber ich würde mich immer für das Leben meiner Mutter entscheiden, immer gegen ihr Leiden. Ich möchte, dass sie glücklich ist und lang und gesund lebt. Es gibt vielleicht nichts schlimmeres als zu sehen, dass die eigene Mutter weint, weil ihr etwas weh tut oder sie Angst oder sogar die Gewissheit hat, dass der Tod ganz nah ist. (Mir ist doch etwas eingefallen: die eigene Mutter zu sehen, wie sie ans Bett gefesselt ist, zwangsernährt wird und in eine Windel scheißen muss).

Mir ist aus einer Gewohnheit heraus ein Fehler unterlaufen, dessen Ursachen und Folgen ich mit dem, was ich schreibe, eigentlich bekämpfen will: ich schrieb, dass ich dies und jenes "böse" tue, "aber" auch eine weiche, herzliche Seite habe. Es müsste aber einfach heißen "und". Grausamkeit und Sentimentalität schließen sich nicht aus. Es sind zwei Launen, zwei Färbungen von vielen, die die Seele annehmen kann, einmal dient jene Färbung bestimmten Trieben in uns, einmal jene. Ein herzloser, kranker Mörder ist ein viel zu grobe, aber im ersten Moment noch einleuchtende Formel, um das Böse maximal von uns abzutrennen. Wir haben ein Herz, das es uns unmöglich macht, bestimmte Dinge zu tun, sagen wir stolz. Und ich sage: ihr habt zu wenig Herz. Mancher hat so viel Herz, dass er sogar Dinge macht, die ihr euch verbieten lasst, verbieten lassen müsst - er tötet nicht "trotz" seines Herzens, sondern "gerade wegen" seines Herzens, "mit" seinem Herz, empfindet seine Widersprüchlichkeit nicht als besonders mitteilenswert, er lebt sie aus, vielleicht ohne Bewusstsein darüber, dass Menschen mit weniger Herzlichkeit der Umfang seiner Seele ängstigt.

Ich hasse saubere, selbstsichere, belesene Menschen, die meinen, in die Seele eines Anderen blicken zu können. Wir sehen immer nur Oberfläche. Den tiefsten Punkt, den ein Denker, ein Dichter, ein Arzt (der auch und vor allem ein Künstler ist), ein Musiker mit seiner Arbeit erreichen kann, ist immer noch weit vom Wesen des Menschen entfernt. Wir Künstler und Denker und Leser verhandeln Oberflächen und irgendwann können wir nur noch über Leute lachen, die etwas plausibel finden.

7. Der Körper ist eine Hinrichtung

Der Körper ist in sich selbst gefangen, bewacht von allem, was sich außerhalb von ihm befindet, zum Tode verurteilt wegen Existenz. Der Körper muss sterben, weil er existiert, weil er gezwungen wurde zu existieren. Alles, was man an sich herumträgt, ist Ursache des eigenen, individuellen, unverwechselbaren Todes. Der Körper ist abhängig von Sauerstoff und geht irgendwann daran zu Grunde. Der ganze Körper ist ein elektrischer Stuhl, der konstruiert wurde, um sich selbst zu elektrokutieren. Man trägt seinen eigenen Tod in jedem Moment mit sich herum, manchmal zeigt er sich im Gesicht, manchmal im Herzen, dann verschwindet er wieder, so als wollte er nur warnen oder seinen Spaß haben, oft scheint es, als würde es ihn gar nicht geben, - und manchmal ist man so lebendig, so heiß, so liebevoll, so herzlich böse, dass man meint, in Tod zu zerfließen.

Wir sind unser Tod, der Kraft sammelt für seinen großen, nur einen winzigen Bruchteil einer Sekunde währenden Auftritt. - Weil wir einen Körper haben, müssen wir sterben. Alles, was wir als Seele und
Ich spüren, ist nur das Zwischenprodukt, meist nur ein Abfallprodukt bestimmter organischer Prozesse. - Der Körper nimmt sich wahr und tut, was er tut - und egal was ihn treibt, er geht daran zu Grunde. -
Meine Aorta ist der Jordan, ich hüpfe jeden Tag ein bisschen endgültiger drüber und die Langeweile, die mir diese Gedanken bereiten, reißt an meinem Herzen und wird immer dunkler. - Der Großvater will uns trösten mit dem Gedanke, dass man lebt, weil man sterben muss. Wir küssen ihn auf die Stirn und er uriniert sich beschämt in die Hose (wie kann man sich nur vor seinem eigenen Urin schämen?) und bald träumen wir von seinem jüngeren Selbst, das im Wald sitzt und onaniert. - Wir alle leben unsere Hinrichtung und weil viele von uns nicht allein "den Kopf verlieren" wollen und im Alter gepflegt werden wollen, verurteilen sie Menschen zum Tode, in dem sie sie zwingen, Existenz zu begehen. - Es wird eine Zeit kommen, da werde ich meiner Mutter den Tod wünschen. Dann erst werde ich erwachsen sein.

8. Der absolute Ausdruck

Am Rand meiner Verzweiflung erwacht in meinem Herzen ein kaltes, süßes Lachen, das meinen Körper übernehmen und mich in einen Gott verwandeln will, doch es kommt nie dazu, weil mein
Körper das Lachen niemals umsetzen kann und dann will ich zerfließen in den ultimativen, absoluten Selbstausdruck. Ich will all meine inneren Widersprüche, all meinen brennenden Wahnsinn in den Himmel stürzen, damit die ganze Erdoberfläche erleuchtet ist von allem, was in mir ist. Ich will unmissverständlich sein, jeder soll ganz genau begreifen, was mit mir geschieht. In mir sollen kalte, ewige Wahrheiten einschlagen wie Asteroiden, ich will in Stücke geschossen werden von all dem, was mein Leben aufhellt und verdüstert. Ich will alles auf einmal, mein ganzes Leid und meine ganze Lust soll in einem grellen Lichtstrahl aus mir schießen, mein ganzes Wesen soll sich endlich reduzieren auf die Grelle dieses Lichtstrahls, ich war niemals mehr als diese Grelle und jeder Mensch
soll geblendet werden und das Augenlicht verlieren. Man ist nur ehrlich, wenn man die Erkenntnisorgane aller Menschen mit einem Schlag unbrauchbar macht. Wenn die ganze Grelle aus mir heraus ist und nur noch ein Loch im Dasein hinterlässt, wenn das Universum die Grelle aufnimmt und verschluckt wie der Ozean einen Tropfen Blut verschluckt, dann werde ich bereit sein, mich meiner nie überwundenen Angst vor Gott zu stellen.

9. Euphorie ist gelebte Leere

Langeweile ist nicht langweilig. Sie ist ein mächtiges, vertiefendes Lustgefühl, nur der Mensch ist fähig, es zu empfinden, aber viele halten es nicht aus. - Die Empfindung innerer Leere ist ein Überdruck an Fülle. Nicht jeder Körper ist gemacht für die Fülle, die in ihm drückt. Wenn das
Herz kalt ist, lacht es, wenn es warm ist, schläft es. Man kann nur zu fröhlicher Musik tanzen, wenn man sich schlecht fühlt. Tanzen ist Ausdruck einer tragischen Euphorie: ich bin glücklich, weil ich leide. Ich will leben, weil ich leer bin. Ich bin ein Mensch, weil ich ein Loch bin, in welches sich das Universum seiner Zufälle entleert. Nur ein Loch kann das Glück aufnehmen, für das der Mensch bestimmt ist.

Wenn wir brennen vor Lebensfreude, wenn wir uns lieben, wenn wir schön und munter und gesund sind, dann sind wir ein Loch, in dem nichts ist. Existenz ist langweilig, jedes Gefühl ist langweilig, wenn wir glücklich sind. Wir hören "You're My Best Friend" von Queen und fühlen uns von niemandem verstanden und möchten sterben und unser kaltes Herz lacht und bringt uns zum Tanzen und wir waren niemals so unglücklich und wir wollen uns erheben in die tiefste Höhe der absoluten Ödnis, wollen runtergreifen in die höchste Tiefe eines kümmerlichen, flüchtigen, lächerlichen Glücksmoments. -
Wir sind unmögliche Menschen.

10. Zerfall des Ichs

Meine mündlichen und schriftlichen und gedanklichen und unbewussten, hintergründigen Selbstgespräche haben mich vollständig aufgeweicht und all meine Eigenschaften, all meine
Handlungen, all meine Erfahrungen und Ängste und Sehnsüchte wollen von mir abgezogen werden wie feuchte Tapete von der Wand. Es gibt nichts in mir, um das irgendwas in mir kreist, es gibt kein
Zentrum, keine Gravitation, es gibt nichts in mir, das alles in mir, was mich verursacht, verursacht hat. Das einzige, was mich davor bewahrt, den Kopf zu verlieren ist mein eingeschlafener Fuß. Sein
Kribbeln ist alles, was ich noch an Ich empfinde, alles was ich sonst in dieser Welt wahrnehme ist meine Ichgrenze. Ja, ich bin das Kribbeln meines Fußes und verursache diese Worte hier und alles andere bin nicht ich.

11. Kot

Ein Kind, acht Jahre alt, allein im Bett, pupst und findet den Geruch angenehm. Es nimmt seinen Körper war und denkt, was ein Kind eben über die Existenz seines Körpers denkt: "Krass!". Es nimmt seinen rechten Zeigefinger und drückt ihn auf sein Poloch und riecht dann
am Finger und ihm wird ganz nostalgisch ums Herz, es macht mit dem Finger nun kreisende Bewegungen um das Poloch und steckt sich den Finger dann langsam rein und ein rührendes, schauriges Lustgefühl durchbraust den Körper und das Kind schläft ein und träumt unerhörte Dinge. Ein paar Stunden später wacht es mit dem Finger im Po auf. Es spürt das Bedürfnis, zu kacken und beschließt, angespornt von den süßen Hinterlassenschaften des nostalgischen Lustgefühls kurz vor dem Einschlafen, ins Bett zu machen. Was für ein erregender Zauber! Das Kind genießt diese urmenschliche Geilheit wie es noch nie zuvor etwas genossen hat. Dann nimmt es die Kacke in die Hand und spielt damit wie mit bunter Kinderknete. Dieses ausgiebige, ernste, unerschütterliche Spielen ist die Grundlage für all das Glück, das dem Kind einmal widerfahren wird. Wenn es erwachsen ist, wird es viele Menschen zum ehrfürchtigen Staunen bringen - und es wird sterben wie selten ein Mensch stirbt.

12. Vorbeiziehendes Leben

Ich habe keinen Zugriff mehr auf die Ereignisse meiner Tage. Alles zieht an mir vorüber und ich bin völlig gleichgültig und ich finde alle Gefühle, die mich dazu bringen wollen, etwas festzuhalten, lächerlich. Warum soll ich etwas festhalten, das kein Interesse an mir hat, das absolut nicht von mir abhängt? Das Licht scheint und scheint auch ohne mich und ich hab es nicht bestellt. Der Wecker klingelt und klingelt und hört nicht auf zu klingeln, weil ich ihn nicht ausmache. Das Brot im Schrank verschimmelt und ich habe keine Meinung dazu.

Ich habe vielleicht bald Hunger, aber auch dem werde ich ganz gleichgültig gegenüber stehen. Meine Freunde arbeiten, sie tun etwas für sich, sie gestalten ihr leben, sie sind manchmal auch etwas niedergeschlagen, aber im Grunde sehr rege und vital - ich sehe sie an und schäme mich vor mir selbst und bin gleichgültig dieser Scham gegenüber und schaue einfach in den Tag hinein und beobachte, wie die Sonne durch mein Zimmer wandern, wie es draußen langsam dunkel wird, wie es immer kälter und ruhiger wird. Ich bin ganz sicher, dass das alles so weitergehen wird, bis ich sterbe. Ich habe eine schlimme Angst davor, dass noch etwas Interessantes in meinem Leben passiert, zu dem ich mich irgendwie verhalten muss. Ich will mich zu allem nicht verhalten. Dieser Wille kommt aus der Wärme meiner Eingeweide und wird von der Kälte meiner Vernunft abgestempelt.

Ich bin das Zentrum des Universums, ich bin unknackbares Vakuum und alles was ringsherum passiert bezieht seine Existenz-Energie aus meinem Sein. Ich fühle mich aber nicht wie ein Gott, denn mir ist egal, was ihr von meiner Offenbarung denkt.

13. Angst vor dem Tod

Ich will nicht sterben. Ich will niemals sterben. Mein Körper ist nicht konstruiert worden, um sterben zu wollen. Alles, was mich zusammenhält, ist die Hoffnung, dass ich niemals sterben werde, dass
der Tod nur ein Vorurteil des Menschen ist. Ich will immer meine Freunde um mich haben, ich will immer glücklich sein, ich will immer etwas erleben, und doch weiß ich, dass es nicht möglich ist und
deshalb sieht mein Gesicht so aus, wie es eben aussieht. - Man empfindet einen Menschen als schön, wenn er so wirkt, als würde er nicht wissen, dass er sterblich ist. Liebe ist, wenn man ihm verzeihen
kann, dass sein Schein trügt. - Ich hoffe, dass der Mensch dann am liebenswertesten ist, wenn er gedrückt von einer kalten Todesangst die Lust am Leben verliert und in diesem Prozess des Verlierens auch seine Angst verlieren kann, und wie ein Kind in den Tag leben kann und alles vergisst, was kommen muss.

14. Das Gefühl der Lächerlichkeit

Aus der gründlichen Unfähigkeit, aus vollem Leib, mit ganzer Kraft einer bestimmten Idee zu folgen, einen bestimmten Weg zu gehen, etwas bestimmtes mit allen Mitteln zu tun, aus der Unfähigkeit also,
fanatisch zu sein, wächst ein zierliches Gefühl der Lächerlichkeit, dessen Geruch sich bald im ganzen Seelenhaushalt breit macht - dann riecht alles nach Lächerlichkeit und es ist aus.

Alles erscheint bald so, wie es ist, nämlich uninteressant, unhaltbar, derart, dass man sich schämen muss, überhaupt noch irgendetwas zu tun. Alles ist so schrecklich eingeengt auf seine eigene Wesenheit, alles was existiert ist so schrecklich relativ, jeder Gegenstand ist nur zu bestimmten Sachen zu gebrauchen, jeder Gegenstand unterwirft sich den faden Bedürfnissen der Menschen, jeder Mensch fängt etwas anderes mit einem Gegenstand an, kein Gegenstand hat ein Bewusstsein. Wir sind alle von toter Materie umgeben und die Materie ist da, um uns zu dienen. Alles hat einen Nutzen für uns. Es gibt nicht eine objektive Masse, alles ist unendlich differenziert, alles ist ganz bei sich selbst und abgetrennt vom großen Ureinen - aber es gibt doch nur eins auf der Welt, nur eins!

Die ganzen beschränkten Gegenstände um uns machen sich lächerlich über uns, sie spiegeln uns die Verengung unserer Selbst und noch die Gleichgültigkeit darüber. - Diese Flasche auf dem Tisch ist nicht der Boden unter deinen Füßen und wehe die Flasche besinnt sich auf die Idee eines Bodens.
Wir Menschen sind auch nur komplexe Gegenstände und unterwerfen uns den Gesetzen, die jemand behauptet hat und wenn wir uns nicht in eine Richtung schießen können, wenn wir unseren Körper nicht als Rüstung, unser Leben nicht als Schlachtfeld sehen, wenn wir uns nicht für ein Ich entscheiden können, dann erscheint uns alles so unvollkommen, so leer und traurig wie es ist. - Da will nur jemand dran rütteln, der noch nicht von giftiger Lächerlichkeit vollgesogen ist - und wie absurd muss er dabei erscheinen. Ich will nicht von meinem Geruch der Lächerlichkeit befreit werden. Ich möchte da sitzen und erfahren, wie mich die Lächerlichkeit vertieft und abspaltet vom Treiben der Welt.
Ich bin wirklich nicht akzeptabel, ich bin beschränkt auf bestimmte Dinge, die nichts mit dem zu tun haben, was ich will. Ich muss etwas sein, was ich nicht sein will, und wie kann ich etwas sein, was ich nicht sein will? Ironie ist das Gleitgel, das mich vor Schmerzen schützt, die ich nicht ertragen könnte. Ich lache über alles, weil nichts mit Absolutheit veredelt ist, alles ist nur vorübergehend und etwas, das sich ständig verändert, etwas das einmal nicht existiert hat und irgendwann nicht mehr existieren wird, etwas das nur in Bezug auf etwas einen Wert hat, kann ich nicht ernst nehmen.

Ich weiß nicht, wohin mit mir, ich habe keine Lust, einen Gegenstand zu gebrauchen. Ich kann keine Liebe für irgendwelche Gegenstände oder Menschen empfinden. Gegenstände sind nur für ganz bestimmte Dinge gut, für die meisten Dinge sind sie nicht gut. Ich seh immer nur das, was ein Gegenstand nicht kann. Genau so bei Menschen: ich muss darüber kalt angewidert lachen, dass sich Menschen nur für bestimmte Dinge interessieren, einen bestimmten Weg gehen, etwas bestimmtes tun und etwas bestimmtes nicht tun wollen. Ich verachte alles, was sich besonders nimmt: denn am Ende läuft es alles auf das selbe hinaus. Diese Aussicht reicht, um mein Interesse zu beschränken auf primäre Körperfunktionen. Ein glückliches, dummes Schwein ist wertvoller als ein glücklicher, feinsinniger Mensch.

15. Der große Ernst

Es ist vielleicht unmöglich herauszufinden, wann die letzte Möglichkeit ist, einen Schnitt zu machen und endlich das Leben zu leben, das jenseits all der selbstironischen Fassade, die man sich aus
Hilflosigkeit vor dem ziellosen Chaos der Triebe erschaffen musste, seufzt. Der Mensch strebt nicht danach zu leben und auch nicht danach zu sterben, er möchte verwirklichen, was in ihm wartet. Sein Leben ist nur das Werkzeug seiner Organe, die sich abnutzen wollen und sein Tod kommt aus Mangel oder wegen einem Zuviel an Reibung.

Der Verstand haut allzu oft dazwischen und verdirbt alles, bloß damit der Körper noch ein bisschen weiter lebt. Der Körper ist nicht für ein langes, glückliches Leben gemacht: aber für ein kurzes. Wenn man daran zweifelt, schaue man sich die Augen von Kindern an und vergleiche sie mit den Augen ihrer Eltern. - Augen werden immer blasser und trüber und ab dem 35. Lebensjahr werden auch die mutigsten, frischsten unter ihnen von den älteren Mitmenschen zur Raison gerufen und von da an sind sie nur noch Larven ihrer Kindheit, ausgeputzt von einem idealistischen Adler, der in seinem Fressen seine Rechtfertigung zum Leben bezieht - und so müssen auch die Kinder gleich ihm ihre Rechtfertigung finden in ausgelebten Ideen ihrer erwachsen gewordenen Vorfahren. Alles Glück der Kindheit ist nun davon - und ja, am Ende strebt der Mensch immer nur zu einem Glückszustand, den er aus seiner Kindheit erinnert, und wenn es nur ein Tag, eine Stunde des Glückes war, das er erlebt hat: es hält ihn auf Kurs und das Ziel ist: eine lange, tiefe, abenteuerliche Kindheit. Die Lust gesunder Kinder, der Ernst in ihrem Spielen ist die große Seligkeit des Lebens, alles was danach kommt ist Verwaltung des Lebens - und langsames Dahinsterben in Bitterkeit und Demenz. - Kein Erwachsener kann sagen, worunter er leidet, weil sein Kinderherz zerdrückt von seinem erwachsenen Körper sich nicht mehr artikulieren kann. Er muss sich Demut, Ironie, Selbstdistanz, Frömmigkeit, Idealismus erlernen, er muss lernen, die innere Erkaltung, das Lahmwerden zu rechtfertigen: dazu benutzt er Mittel, die er als Kind nur für seinesgleichen angewandt hat, nun für alle Menschen: Respekt, Anstand, Liebe. Der Erwachsene kann nicht mehr hassen, kann nicht mehr in die Hose scheißen, kann nicht mehr glaubwürdig auf der Straße herumhüpfen und singen, hat kaum noch Zugriff auf
seine edelsten, feinsten, urgründlichsten Ängste: er ist gefangen in einem schweinischen Zirkus, in dem der größte, lauteste, sauberste Clown das Kommando übernommen hat und noch viele tausend Jahre haben wird. Die Kinder sind nur unfertige Erwachsene und man erlaubt ihnen Freiheiten, die man sich selbst und anderen Erwachsenen nicht erlauben würde. Die Gründe dafür sind so einfach wie unaussprechlich und ich möchte darüber nichts schreiben.

Wenn wir unser Bestes und Schlechtestes annehmen, all unseren Ängsten und Perversionen und Schmerzen und Verzweiflungen zujubeln, wenn wir uns für keine Körperfunktion schämen können,
wenn wir uns in allem absolut ernst nehmen, so wie man sich denken kann, dass Gott und ein Löwen und die Sonne und das Nichts sich ernst nehmen können, weil sie nicht anders können, wenn wir uns so ernst nehmen, dass alles in uns in einem warmen, gütigen Licht strahlt, in dessen Helligkeit und Güte wir unsere Rechtfertigung zu Leben beziehen, unseren Trost vor all dem Unaussprechlichen, Unbegreiflichen finden, wenn wir ernst und unsicher und stark und wankelmütig die Höhe unserers Selbst leugnen, wenn wir so glücklich sind, dass wir nichteinmal mehr lachen, tanzen können, wenn wir kurz davor sind, all unsere vermeintliche Menschlichkeit zu verlieren, dann erst werden wir begreifen, was wir ein ganzes Leben lang gesucht haben. 

Wir werden diese Zustände immer wieder verlieren und immer wieder neu gewinnen; oft scheint es, als seien sie für immer verblasst, aber in einer Unstunde zwischen den Stunden unseres Alltags und in schlimmen, wunderbaren Notsituationen kommen sie hervor und wir strecken unsere
Hände nach ihnen aus und das Leben überwältigt, erschüttert uns und unser ganzes chaotisches Innenleben braut sich zu einer infernalischen Flut zusammen und stürzt durch unseren Körper hindurch und alles was wir empfinden, wird wahr sein, alles was uns quält, wird als zauberhafter Akkord unserer Glückseligkeits-Symphonie erklingen und alles was wir hassen, verneinen, zerstören müssen, erscheint als Ruine mit tausenden Rissen, alles was wir lieben ist nahe bei uns und unser Herz strahlt alles, was es besitzt und wir sind vollkommen und lösen uns in dem Bewusstsein, dass wir etwas sind, das geliebt werden kann, auf.

16. Zwei Katzen

Sie wachen auf, wenn sie aufwachen, sie fressen was man ihnen gibt oder fressen es eben nicht, sie trinken Wasser und sind manchmal draußen, manchmal in der Wohnung, sie schmusen miteinander und kämpfen miteinander. Sie sind nicht nachtragend. Sie leben die Notwendigkeit ihrer Existenz ohne Scham - ihre Organe sind kräftig genug dafür. Sie liegen stundenlang in der Sonne und
lassen sich streicheln, dann springen sie plötzlich wieder auf, weil sie in der Hecke etwas Rascheln gehört haben - sie sind gute, kräftige Springer und Kletterer. Manchmal können sie auch von nichts aus der Ruhe gebracht werden. Manchmal sind sie feige und suchen Schutz bei Menschen. Sie denken nicht ans Morgen oder ans Gestern, das heißt: sie sind frei. Alles was sie tun, tun sie mit einem kindlichen, stolzen Ernst. Sie töten mit einem unzerstörbaren Instinkt Mäuse und Vögel, nicht weil sie Hunger, sondern weil sie Lust am Spielen, am Töten haben. Sie können nicht sprechen und nicht lachen und nicht weinen, nur miauzen und quieken. Sie sind zärtlich und brutal und sind frei von jeder Art Moral. Sie sind inkonsequent, unberechenbar und schön. Sie liegen im Garten, kuscheln miteinander und egal was kommen wird, sie werden es annehmen. Sie sind dem Menschen um ein Vielfaches überlegen, wenn es um Existenzbewältigung geht - deshalb liebt es der Mensch, sie um sich zu haben. - Man kann den Wert eines Menschen daran messen, was er mit den Gefühlen in sich anfangen kann, die ihm kommen, wenn er über das Leben von Katzen nachdenkt.